11. Mond: Thirdness, Gender and Sexuality in Pakistan (111)
Aks – Urdu für „Reflexion“
Der 11. Mond ermöglicht als Kooperation zwischen dem Schwulen Museum und dem TransFormations – Trans* Film Festival Berlin einen außergewöhnlichen Austausch mit dem Aks International Minorities Festival Pakistan. In Pakistan trägt das Aks Festival dazu bei die Lebenserfahrungen von Queers und trans* Personen zu beleuchten. Mit seinem vielfältigen Film-, Kunst- und Diskursprogramm konfrontiert es das Festivalpublikum mit globalen Menschenrechtsfragen und durchleuchtet normative Konstruktionen. In der 12 Monde Filmlounge werden ausgewählte Filme von Regisseur*innen aus Pakistan und der pakistanischen Diaspora präsentiert, die während des Aks Festivals zu sehen waren. Das Filmprogramm wird ab dem 29.11.2018 von einer Ausstellung im angrenzenden Projektraum begleitet. Darin werden unter anderem Arbeiten von Nadia Horsted-Narejo zu sehen sein, die das Festival im Jahr 2016 fotografisch dokumentiert hat.
Die Filme im 11. Programm der 12 Monde Filmlounge präsentieren Interpretationen des Geschlechter- und Sexualitätsspektrums und ermöglichen einen Dialog über queere und indigene Transgender-Kultur im globalen Süden. Die dafür ausgewählten Filme und künstlerischen Arbeiten würdigen den vielfältigen Dialog in queeren und trans* Kulturen auf der ganzen Welt. Die Installation eröffnet neue Wege, queere und Transgender-Darstellungen verstehen zu lernen, die sich deutlich von den traditionellen LGBTQIA+-Darstellungen des globalen Nordens unterscheiden. Das gesamte Programm des 11. Mondes möchte somit Möglichkeiten zur Reflexion über das Engagement und die damit verbundenen Erfolge der vielen Künstler*innen und Aktivist*innen bieten, die mit dem Aks International Minorities Festival in Pakistan Brücken zwischen diskriminierten Minderheiten und der Mehrheitsgesellschaft schlagen.
Über das Aks International Minorities Festival:
Das Aks International Minorities Festival, das im April 2014 ins Leben gerufen wurde, ist eine global agierende Menschenrechtsinitiative zur Förderung des sozio-politischen und kulturellen Dialogs. Die Organisation setzt sich für die Sichtbarkeit von Minderheiten und marginalisierten Gruppen und Gemeinschaften ein. Das Aks Festival zeigt Filme, die von Diskussionen und Debatten begleitet werden und organisiert Workshops und Performing Arts-Veranstaltungen zu Themen, die Minderheiten und marginalisierte Gruppen betreffen. Das Festival ist das am weitesten vernetzte und inklusivste Festival Pakistans und in dieser Form einzigartig.
Die Filme im 11. Programm:
Hide and Seek von Saad Khan & Saadat Munir
2013, 20 min, Urdu und Punjabi mit engl. UT
Hide and Seek zeigt das geheime und doch offen geführte Leben einer Gruppe Menschen, die geschlechtlichen und sexuellen Minderheiten in Pakistan angehören, und wirft Fragen über Transgender-Aktivismus, Religion, homosexuelles Leben im Untergrund, soziale Akzeptanz und kollektiv-familiäre Bräuche von Khawaja Sira (indigene Transgender-Kultur) im urbanen Pakistan auf.
Katchi von Amina Malik
2015, 12 min, Urdu mit engl. UT
Katchi erzählt die Geschichte des jungen Saad, der nicht ins binäre Geschlechtersystem passt. Aufgewachsen in einer bürgerlichen Familie und nach seinem wahren Selbst strebend, wird Saad Opfer grausamen Mobbings und Missbrauchs durch andere Jungen in der Schule und sieht sich mit der Inakzeptanz und Intoleranz seitens seiner Familie konfrontiert. Nur seine Mutter erkennt das Verlangen ihres Sohnes danach, anders zu sein, und spendet liebevollen Trost.
From AM to PM – A look into Ishaq’s life von Alizeb Raees
2018, 10 min, Punjabi mit engl. UT
From AM to PM gewährt einen intimen Einblick in das Leben von Ishaq. Ishaq versucht die Balance zu halten zwischen seiner Familie und dem Wunsch danach, ein Teil der Khawaja-Sira-Community zu werden. Ishaq ist verheiratet und hat ein Kind: Während er tagsüber Ehemann ist, folgt Ishaq in den Nächten seinem Herzen zu seinen Transgender-Freund*innen in Lahore.
Der 11. Mond ist eine Kooperation des Schwulen Museums mit dem TransFormations – Trans* Film Festival Berlin und dem Aks Int. Minorities Festival.
Die Ausstellung und ihre Rahmenveranstaltungen werden ermöglicht durch die großzügige Unterstützung des Goethe-Institut Pakistan.